Spagyrik

©A. Roos, Alchemie und Mystik, 2006

 
”Solve et coagula et habebis magisterium”

Trenne und vereinige, und du wirst die verborgene Heilkraft haben

 

Das Wort Spagyrik leitet sich aus dem griechischen ab: ”spao” −„(heraus)ziehen / trennen / lösen und ”ageiro” −„vereinigen / zusammen führen / binden ab.

 

Einer der grundlegenden Gedanken in der Spagyrik ist ein Konzept aus der Alchemie:

Es gibt eine Ursubstanz, auch ”prima materia” genannt, aus der alles Leben entstanden ist.

Diese Ursubstanz kann sich in ihrer Form und Eigenschaft verändern, gewinnt oder verliert jedoch nie den ursprünglichen Umfang.

In der ”Signaturenlehre” − der Lehre von den Zeichen in der Natur, die als Merkmale auf Ähnlichkeiten, Verwandtschaften und innere Zusammenhänge hinweisen, wird davon Gebrauch gemacht, indem ein Pflanzenheilkundiger diese Merkmale erkennt und weiß:  

 
”gegen jede Krankheit ist ein Kraut gewachsen” 

(Pfarrer Sebastian Kneipp)

 

Zum Beispiel ähnelt der gelbe Saft des Schöllkrautes der Gallenflüssigkeit, so hilft Schöllkraut bei Leber- und Gallenbeschwerden.

Die Blüte der Augentrostpflanze erinnert durch ihre Zeichnung an ein Auge und hilft somit bei Augenleiden.

Bei der Arzneimittelherstellung geht es darum die besondere Lebenskraft eines Stoffes in all ihren Eigenschaften zu gewinnen.

Der Ausgangsstoff wird dabei in drei verschiedene Wirkkräfte eingeteilt:

Sal, Sulfur und Merkur

 

Spagyrische Therapie                                                                                                

Wie auch aus  anderen ganzheitlichen Therapien bekannt, wird der spagyrisch behandelte Patient in die drei Ebenen aufgeteilt:

Körper (=Sal), Geist (=Merkur) und Seele (=Sulfur), ähnlich des Aspekten des Ausgangsmaterials, welches in einem spagyrischen Mittel enthalten ist.

Meist setzt der Therapeut dabei spagyrische Komplexmittel ein, die entweder als fertiges Präparat zu beziehen sind oder einzeln für den Patienten gemischt werden.

Ein spagyrisches Komplexmittel besteht aus Mitteln, die alle Ebenen des Patienten ansprechen und gleichzeitig eine gemeinsame Wirkrichtung haben.

Ziel der spagyrischen Behandlung ist eine Regeneration der Selbstheilungskräfte durch eine Regeneration physiologischer Prozesse.

Hierin unterscheidet sich die Spagyrik deutlich von der Homöopathie.

Homöopathische Mittel sind Informationsträger, die die Lebenskraft des Patienten benötigen, um eine Gegenreaktion hervorzubringen.

Spagyrische Mittel besitzen jedoch eigene Kräfte, die die Defizite des Patienten auffüllen und Defekte reparieren können.

Die Lebenskraft des Patienten wird somit nicht für die Heilung beansprucht.

Spagyrische Präparate werden deswegen oft bei Patienten mit schwacher Lebenskraft oder alten Patienten eingesetzt.

Erstverschlimmerungen treten somit fast nie auf.

 
 
 
 
Die hier vorgestellte Therapie wird von der Schulmedizin nicht anerkannt. Wissenschaftliche Beweise für Wirkung und Wirksamkeit liegen nicht vor.